KundenFokus in den Banken angekommen
Sichtbare Fortschritte brachte das abgelaufene Geschäftsjahr insbesondere für das genossenschaftliche Digitalisierungsprojekt KundenFokus und dessen Rückgrat, die neue Vertriebsplattform: „2019 konnten wir erste gemeinsam mit unseren Kunden agil entwickelte Lösungen rund um die Schwerpunktthemen Firmenkunde, Immobilie und Depot auf der neuen Vertriebsplattform anbieten. Seither nimmt die Zahl der Nutzer als auch der Umfang der Funktionalitäten kontinuierlich zu; regelmäßige Ausbringungen und Betrieb laufen robust und stabil“, berichtet Martin Beyer. Inzwischen administrieren fast 500 Volks- und Raiffeisenbanken die Neue Vertriebsplattform.
Welche Flexibilitätsvorteile die neue Vertriebsplattform im Vergleich zur konventionellen Anwendungsbereitstellung bietet, zeigt sich gerade jetzt während der Bewältigung der Covid-19-Krise: Innerhalb kürzester Frist konnte die Fiducia & GAD die Banken und deren Kunden mit einer vollfunktionstüchtigen Online-Antragsstrecke für Corona-Fördermittel unterstützen. Auf diesem Weg wurden bis heute mehr als 21.000 Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von über 8 Milliarden Euro von den Volks- und Raiffeisenbanken für ihre Kunden bearbeitet und auf den Weg gebracht.
Jahr der Konsolidierungserfolge
Auch in Bezug auf die Gesamtbanksteuerungsplattform trug das Jahr 2019 Früchte, die für Genossenschaftsinstitute mittlerweile zu einer signifikanten Verbesserung der Compliance-Fähigkeit und zu höherer Effizienz im aufsichtsrechtlichen Reporting führten: Im letzten Jahr startete der Rollout für AnaCredit 2.0. Sieben Pilotbanken haben bereits ihren juristischen Jahresabschluss mit dem neuen Accounting-Modul erfolgreich durchgeführt. Unterdessen hat der Breiten-Rollout begonnen und soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
Als wohl wichtigsten Meilenstein der gruppenweiten IT-Harmonisierung brachte das zurückliegende Geschäftsjahr den planmäßigen Abschluss der agree21-Serienmigration – eine über vier Jahre laufende Verfahrenskonsolidierung, die deutschlandweit ihresgleichen sucht: „Es war ein Kraftakt, der sich für alle Beteiligten gelohnt hat“, merkt Martin Beyer an. Denn mit der erfolgreichen Systemkonsolidierung habe sich die Fiducia & GAD eine ideale Startposition für eine grundlegende strategische Neuorientierung erarbeitet, mit der sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Eigentümer nachhaltig stärken will.
Transformation zum Digitalisierungspartner
Mit der im dritten Quartal 2019 angestoßenen Strategieerneuerung treibt die Fiducia & GAD eine tiefgreifende Transformation voran, mit der sich auch die Rolle des Unternehmens im genossenschaftlichen Verbund grundlegend verändern wird: Intern löst die Fiducia & GAD derzeit hierarchisch geprägte Abteilungs- und Bereichsstrukturen auf und etabliert bis zum Ende des laufenden Jahres ein neues und agiles Modell der Zusammenarbeit. Sie wird dann das erste Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe sein, das agile Methoden im Tagesgeschäft praktiziert. „Nur als flexible Organisation können wir den Volks- und Raiffeisenbanken bedarfsgerechte Lösungen in hohem Tempo und kosteneffizient bereitstellen – so, wie es der Markt heute erfordert“, kommentiert der Vorstandssprecher. Und weiter: „IT ist im digitalen Zeitalter ein – wenn nicht der entscheidende Wettbewerbsfaktor. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck an einer extrem anpassungsfähigen IT-Plattform, die offen ist für Lösungen anderer Partner innerhalb und außerhalb des Verbunds und die somit zur Grundlage für neuartige Geschäftsmodelle wird. Ganz im Sinne der Neuausrichtung der genossenschaftlichen FinanzGruppe machen wir damit den Weg frei für regionale digitale Ökosysteme, die Volksbanken und Raiffeisenbanken in die Lage versetzt, ihre Kunden in jeder Lebenssituation künftig mit ergänzenden Dienstleistungen über Finanzservices hinaus digital zu begleiten.“